An der Mariabergstrasse 19 und 21 in Rorschach sollen ab 2024 bezahlbare Wohnungen und Gewerberäume entstehen. In diesem Quartier, das an den historischen Stadtkern grenzt, ist die Architektin Isa Maria Stürm in den 1960er-Jahren aufgewachsen. Sie sagt: «Ich möchte Rorschach mit der Entwicklung des Gebietes an der Mariabergstrasse etwas zurückgeben für die gute Zeit, die wir alle hier erlebt haben.»
Als Architektin mit Arbeitsort Zürich plant Isa Stürm den Neubau an der Nummer 21 und die Renovation von Fassade und Wohnungen des klassizistischen Stadthauses an der Nummer 19. Grundeigentümerin ist die Maria baut AG. Diese arbeitet bei der Quartierentwicklung eng mit der Stadt Rorschach und dem Kanton St.Gallen zusammen.
So hat die Maria baut AG in den vergangenen Jahren eine Testplanung für das Gebiet zwischen Mariabergstrasse, Kolumbanskirche, Kirchstrasse und der Eisenbahnlinie erstellt. Für diese Planung wurden Gespräche mit verschiedenen Interessengruppen wie Anwohnerinnen und Anwohner, der Stadtverwaltung und den Zwischennutzenden des Projekts «1000m2» geführt.
An der Mariabergstrasse 19 entsteht ein besonderer Wohnraum, in dem sich in einem Prachtshaus auf vier Etagen historische Architektur und heutiger Wohnkomfort begegnen. Jede der sorgfältig renovierten Etagen besticht mit einem eigenen Farb- und Materialthema und einer Rückbesinnung auf den ursprünglichen Baustil. Ab Herbst 2024 erwachen diese Räume zu neuem Leben und bieten Raum für Individualität und Gemeinschaft. Das gilt auch für den grosszügigen Garten, der eine Atmosphäre der Ruhe schafft und zum Ort der Begegnung werden kann. Jede der Wohnungen ist auf den Garten ausgerichtet und hat ihren Anteil daran.
Die Mariabergstrasse 21 umfasst ein weitläufiges Gebiet von rund 3'500 Quadratmetern. Hier arbeiteten seit Ende des 19. Jahrhunderts hunderte von Rorschachern in der Metallhandelsfirma Stürm, die stets von Mitgliedern der Familie Stürm geführt wurde. Der Ort hat damit auch eine kollektive Bedeutung für Rorschachs Bewohner. Dieser will die Maria baut AG mit einer hochwertigen Arealüberbauung gerecht werden, die das gleichzeitig städtische und von viel Grünraum geprägte Quartier einbezieht.
Ähnliche gestalterische Aufgaben hat das Architekturbüro Isa Stürm Urs Wolf SA etwa mit der Bebauung des Zürcher Röntgenareals wahrgenommen: Hier wurden 360 Wohnungen in neun Häusern realisiert, die sich auf der einen Seite zum SBB-Gleisfeld hin öffnen und gleichzeitig in ein dicht bebautes Stadtquartier einfügen. Auch mit dem Umbau der Lokremise St.Gallen von der Industriebrache zum Kulturzentrum hat Isa Stürm Urs Wolf SA ein Projekt umgesetzt, bei dem die Ansprüche verschiedenster (Kultur-)Partner in einem Rundbau untergebracht sind. Neben der architektonischen und städtebaulichen Kompetenz greift die Maria baut AG auch operativ auf viel Wissen zurück: Ihr Geschäftsführer ist Daniel Werdenberg, der mit seiner Firma Assurinvest AG unter anderem auf Vorsorgeberatung spezialisiert ist.
Je offener die Idee und je grösser ihr Nutzen für Rorschach, desto tiefer die Miete: Unter diesem Motto lief an der Mariabergstrasse 21 von 2017 bis 2020 die vielseitige Zwischennutzung «1000m2». So viel Platz nämlich bot das ehemalige Firmengebäude der Metallhandlung Stürm für raumfüllende Ideen.
Der Mietermix auf den 1000 Quadratmetern war bunt. Vom Vespa Club, welcher jeweils knatternd mit mehreren Mofas auf den Hof fuhren über den Verein LernEtwas bis hin zu Kreativateliers, Künstler, Grafiker, Filmemacher, Werbetechniker, Lebensberaterinnen und Englischschule, die Zwischennutzer*innen brachten gehörig Leben in die bis dahin ungenutzten Räume im Mariaberg-Quartier. Der sogenannte „Runde Tisch“ der Mieter*innen diente jeweils dazu, sich während den drei Jahren untereinander auszutauschen und diverse Belange an die Vermietung anzubringen.
Seit 31. August 2020 sind die «1000m2» offiziell beendet und es bleiben schöne, wertvolle und freudige Erinnerungen zurück.
Auch der geplante, dreigeschossige Neubau soll von Offenheit, Kreativität und Austausch mit der Umgebung geprägt sein. Er wird in einer ersten Phase Wohnraum für 40 bis 50 Personen sowie Gewerberäume bieten.
Mit dem Ort ist Isa Stürm gleich mehrfach verbunden, als Architektin und als hier Aufgewachsene. Die Architektin mit Arbeitsort in Zürich ist in an der Mariabergstrasse 19
aufgewachsen. Ihr Anliegen ist es, mit der Wohnüberbauung einen Beitrag an die Entwicklung des Quartiers zu leisten. Entwickelt wird das Projekt vom Architekturbüro Isa Stürm Urs Wolf SA,
Bauherrin ist die lokal verwurzelte Grundeigentümerin Maria baut AG. Zusammen mit Daniel Werdenberg repräsentiert sie die Maria baut AG.
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Seit Beginn entwickelt Daniel Werdenberg als Geschäftsführer der Maria baut AG das Bauprojekt mit. Er ist hauptsächlich für den Bereich Finanzen zuständig und nimmt gegenüber den Anspruchsgruppen rund um die Maria baut AG eine vermittelnde Funktion ein. Zudem ist er als Geschäftsführer der Firma Assuinvest AG in Neuhaus tätig.
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Als Gründer und Inhaber ist er in der Alltag Agentur in St.Gallen als Projektleiter tätig. Marcus Gossolt unterstützte das Projekt 1000m2 sowie Maria baut seit der Idee- und Konzeptionsphase. Isa Stürm ging mit ihrem Anliegen auf Alltag zu: Was vorerst mit einer Anfrage
für eine einfache Bautafel begann, wandelte sich zu einem wunderbaren Zwischennutzungsprojekt (1000m2) und später zur Entwicklung eines neuen Namens und Kleids für die Maria baut AG.
Als Projektleiterin ersetzt Jmaana Frehner ihre Kollegin Gloria Weiss in der Alltag Agentur in St.Gallen und unterstützt seit Dezember 2019 das Zwischennutzungprojekt 1000m2, wie auch die Maria baut AG (Kommunikation und Webseite, Organisation diverser Anlässe, Medienstelle).
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Die Mariabergstrasse und die Feldmühle sind zwei spannende Stadtgebiete in Rorschach. Sie haben sowohl die Stadt, ihre Bevölkerung wie auch die Geschichte der Region stark geprägt. An der Mariabergstrasse 21 ist aktuell die dreijährige Zwischennutzung 1000m2 eingezogen, in der Feldmühle findet bis und mit 27. September das Feldmühle Festival statt. Auch in naher Zukunft werden sich beiden Quartiere fundamental entwickeln: Die Maria baut AG setzt sich im ehemaligen Stürm-Areal für bezahlbares Wohnen ein, die Steiner Investment Foundation für urbane Lebensqualität auf dem ehemaligen Fabrikareal.
Gemeinsam mit Richard Lehner, Isa Stürm, Martin Klauser und der Agentur Alltag begeben wir uns auf eine Reise durch die Vergangenheit und bekommen die diversen Aspekte der momentanen und zukünftigen Entwicklungen dieser beiden Stadtgebiete – anhand von Plänen und Modellen – aufgezeigt.
An der Mariabergstrasse 21 in Rorschach steht heute ein verwinkeltes, dreiteiliges Gebäude. Auf dessen Areal, das rund 3500 Quadratmeter umfasst, handelte seit Ende des 19. Jahrhunderts die Firma Stürm mit Metallwaren. Heute bieten die ehemaligen Geschäftsräume Platz für lokale Kleinstunternehmen sowie Kultur- und Bildungsprojekte. Nachdem die Mariabergstrasse 21 über viele Jahrzehnte der Arbeitsort hunderter Menschen aus der Region Rorschach war, soll sie zukünftig einen neuen Raum für bezahlbare Wohnungen mitten im Garten bieten.
Architektur: Isa Stürm Urs Wolf SA Architekten ETH BSA
Urbanes, zeitgemässes Wohnen im Herzen von Rorschach, das verspricht der einzigartige Neubau mitten im Mariaberg-Quartier.
Bezahlbare 2.5 bis 5.5 Zimmer-Wohnungen bieten nicht nur grosszügigen Innenraum mit lichtdurchfluteter Nord-Süd-Ausrichtung, sondern verfügen über ein erweitertes Gartenareal auf dem Dach der Liegenschaft mit Lauben und Feuerstellen. Leben im Grünen und doch im Zentrum der Stadt - die Balance einer achtsamen Architektur für Menschen von heute, morgen und übermorgen.
Entwickelt wird das Projekt vom Architekturbüro Isa Stürm Urs Wolf SA, Bauherrin ist die lokal verwurzelte Grundeigentümerin Maria baut AG. Die Architektin Isa Stürm ist in den 1960er-Jahren an der Mariabergstrasse 19 aufgewachsen. Ihr Anliegen ist es, mit der Wohnüberbauung einen Beitrag an die Entwicklung des Quartiers zu leisten. Dieses grenzt direkt an den historischen Stadtkern und ist damit zentral gelegen. Die Rorschacher Bahnhöfe, der See sowie Gewerbe- und Kulturangebote sind in Gehdistanz erreichbar.
Geplant ist ein zweiteiliges Gebäude, dessen beide Flügel im rechten Winkel zueinanderstehen. So entsteht in Richtung Stadtzentrum ein innerstädtischer Hof. Das Quartier zwischen Mariabergstrasse, Kirchstrasse, Kolumbanskirche und Eisenbahnlinie ist von Gärten, Obstbäumen und dem Grünbiotopstreifen entlang der Bahngleise geprägt.
Diese Umgebung wird mit einer offenen Fassadengestaltung einbezogen. So sind auf jeder Seite des Gebäudes grosszügige, doppelgeschossige Terrassen vorgesehen. Diese sind besonders gegen Westen und Osten ausgeprägt treppenartig angelegt, wodurch sich das Haus zum Grünraum hin öffnet.
Der Neubau bezieht zudem bestehende Elemente sorgfältig mit ein: So wird die historische Gartenanlage der Mariabergstrasse 19 in das Erdgeschoss des Neubaus an der Nummer 21 integriert. Dazu gehört eine Spielwiese, ein Obstgarten, eine Gartenhalle sowie eine 1952 erbaute Laube mit Brunnen. Die Laube soll teilweise für kulturelle und öffentliche Veranstaltungen genutzt werden.
Medienstelle
Nicole Mastai, Alltag Agentur
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Architektur: Isa Stürm Urs Wolf SA Architekten ETH BSA
Nächster Halt: Rorschach?
Die historische Bodenseestadt im Dreiländereck lockt mit einer besonderen Atmosphäre, geprägt von vielen Freizeitmöglichkeiten im und am Wasser, mit Kultureinrichtungen, die das Stadtleben bereichern, und … mit prachtvollen Wohnungen. In einem schönen Wohnquartier stehen demnächst vier sorgfältig restaurierte Wohnungen mit charakteristischem Baustil zur Erstvermietung frei. Ein neues, einzigartiges Zuhause für Menschen, die von kulturellem Erbe, Architektur und zeitlosem Design fasziniert sind. Ort der Ruhe und der Begegnungen gleichermassen, bietet das Haus viel Raum für Individualität und Gemeinschaft. Vier helle und ruhige Wohnungen, ideal für Familien und Wohngemeinschaften, die das Leben in einer lebendigen kleinen Metropole schätzen und einen Ort suchen, der sowohl entspannt und lebhaft, historisch und zukunftsweisend ist.
Anlage
Das um 1798 erstellte Gebäude an der Mariabergstrasse 19 ist eine architektonische Perle im Herzen Rorschachs. Die Maria baut AG setzt sich engagiert für die Pflege und den Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz ein. Nach einer umfassenden Sanierung erstrahlt das Gebäude in neuem Glanz und schafft zeitgemässen Wohnraum. Jede Etage wurde sorgfältig renoviert, wobei jedes Stockwerk ein eigenes Farb- und Materialthema und eine Ausformulierung seiner jeweiligen vorherrschenden geschichtlichen Baueingriffe aufweist. Die Wohnungen sind zum Garten und zur Mariabergstrasse hin ausgerichtet und bieten eine lebendige Atmosphäre, die dem Alltag seine spezifische Qualität gibt.
Erschliessung
Das Gebäude verfügt über ein elegantes Treppenhaus. Der Hauszugang zu allen Wohnungen liegt direkt am grossen Wohngarten, der allen Wohnungen zur Verfügung steht.Garten Der grosszügige Garten der Mariabergstrasse 19 ist ein grünes Paradies, das nahtlos in die angrenzenden Gärten übergeht. Hier finden die Hausbewohner Einrichtungen zum Spielen, Gärtnern und Entspannen mitten in der Stadt. Der Garten bietet auch die Möglichkeit, sich mit Nachbarn zu treffen und gemeinsame Aktivitäten zu geniessen.
Das Erdgeschoss zeigt die tiefe Verbundenheit mit der Geschichte des Hauses. Anfang des 19. Jahrhunderts dienten die Räumlichkeiten der bekannten Rorschacher Kaufmannsfamilie de Albertis als Verkäufsfläche und Anfang des 20. Jahrhunderts wohnte der Rorschacher Stadtammann darin. Heute strahlt die Kontorwohnung mit ihrem Kontorgang, ausgestattet mit originalen Sandsteinplatten und grau lasierten Fischgrätböden, historisches Flair aus. Ein grosszügiges Wohn-/Esszimmer mit einem Korbbogen aus der Rokokozeit und das Spiel des Lichts durch die hellen Fenster schaffen eine Atmosphäre, die alt und neu kunstvoll verwebt. Mit zwei Eingängen ausgestattet, profitiert die ruhige Gartenwohnung auch vom direkten Zugang zum grossen Garten.
In den 70s waren im ersten Obergeschoss Gesellschaftsräume, in denen der rege Austausch mit Gästen von nah und fern gepflegt wurde. Mit asymmetrischen Winkeln, unkonventionellen Raumformen und fliessenden Übergängen bringt diese Wohnung den Modernismus der 70er-Jahre mit dem Wohngefühl eines heutigen Lofts zusammen. Die helle, ruhige Wohnung besticht durch elegante Holzböden aus Wenge und Räuchereiche. Die grosszügige Küche ist erneuert, bewahrt aber ihren originellen Stil. Einbauschränke, nahtlos in die massiven Wände integriert, bieten komfortablen Stauraum. Vom Balkon öffnet sich die Sicht in den idyllischen Garten.
Die helle lichte Wohnung des zweiten Obergeschosses bewahrt den originalen Stil der 50er-Jahre, etwa durch das prachtvolle Originalparkett und die ursprünglichen Enfilade-Räume, die Licht und Sichtlinien optimal nutzen. Die Küche und das Bad, modern und elegant renoviert, öffnen sich zu einer charmanten Loggia.Der breite Gang lädt zur individuellen Gestaltung ein und erweitert den Wohnraum; Einbauschränke schaffen Stauraum. Auch hier bietet der Balkon einen Blick in den schönen Garten. Einst bewohnten zwei Spieler der Schweizer Handball-Nationalmannschaft diese Wohnung, was der Geschichte des Hauses eine sportliche Note hinzufügt.
Das Dachgeschoss des Hauses bietet ein Wohnambiente der besonderen Art. In der Vergangenheit diente es als Orientierungs-punkt für Landmarken zum Berg, See und nach Osteuropa. Nun sorgt ein innovativer Kreuzgrundriss – bestehend aus vier in alle Himmelsrichtungen orientierten Mansarden, davon eine gänzlich aus Glas – für eine helle, freundliche Atmosphäre. Aus der Küche bietet sich ein herrlicher Seeblick.Der Boden aus prächtigen, wiederverwendeten Holzriemen alter Unterböden unterstreicht das zukunftsweisende Wohngefühl.
Rorschach ist das Zürich am Bodensee. Gelegen vor den Hügeln des Appenzellerlands und im Dreiländereck des Bodensees, bietet die Stadt viel Potenzial für Wohnkultur. Rorschach ist lebendig und vielfältig, mit einer starken Community und einer breiten Palette an kulturellen und sportlichen Angeboten. An der grosszügigen Seepromenade trifft sich die Bevölkerung, die sich mit zahlreichen Vereinsaktivitäten ins Stadtleben einbringt. Rorschach ist ideal gelegen, um zu nahen kulturellen Highlights in Bregenz, Liechtenstein und St.Gallen zu gelangen. Es ist spürbar Aufbruchsstimmung in der Stadt am Bodensee – davon zeugen neue Wohnprojekte, Hotels und das Strandbad sowie mögliche Eingemeindungen. Der starke Service public und gute Schulen unterstreichen den Gesamteindruck: Hier lässt sich’s gut leben, aufwachsen und «am Puls der Zeit sein».
Geschichte des Hauses
Das historische Haus an der Mariabergstrasse 19 ist ein bedeutendes Zeugnis der sogenannten « Italienerstrasse » in Rorschach. Vor über 200 Jahren von oberitalienischen Handelsleuten erbaut, diente es zunächst als Verkaufs- und Lagergebäude für den lukrativen Tuchhandel. Die klassizistische Rokokogestaltung mit ionischen Kapitellen und markanten Mansardenfronten hebt sich von den reicheren Wohnfassaden der Nachbarschaft ab. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude mehrfach umgebaut. Nun bietet es zeitgemässen Wohnraum in historischem Gewand, gelegen in einer ruhigen, doch belebten Nachbarschaft mit malerischen Gärten. Nur wenige Schritte entfernt pulsiert das Stadtleben mit anregender Gemeinschaft, Geschäften, Schulen, Kleingewerbe und öffentlichen Verkehrsanbindungen.
Siclaro AG
Doris Hörler
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si-claro.ch
Das Haus zeigt klare Stilelemente der Bauepoche des Klassizismus – wie etwa kolossale Säulen mit ionischen Kapitellen und Mansardengiebel in drei Richtungen. Es hebt sich mit seiner zurückhaltenden Gestaltung jedoch ab von der prächtigen Barockfassade des Mutterhauses an der Mariabergstrasse 15 (Amtshaus) und der reicheren Wohnfassaden weiterer Italienerhäuser in der Nachbarschaft. Auch der Grundriss ist spartanisch: Entlang des Flurs sind mehrere, eher kleine Räume aufgereiht. Die Vermutung ist deshalb, dass die Mariabergstrasse 19 kein repräsentatives Wohnhaus, sondern ein Büro- und Lagergebäude, also ein Kontorhaus, war. Dafür spricht auch, dass zum Haus ein Gewölbekeller gehört, der dank spezieller Belüftungslöcher in den Wänden als Lagerraum für die Leinwände dienen konnte.
Die Fassade der Mariabergstrasse 19 war in einem schlechten Zustand: Der damalige Verputz liess zu wenig Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk entweichen. In der Folge faulte und bröckelte die Fassade. Die Herausforderung war, einen luft- und feuchtigkeitsdurchlässigen, quasi «atmenden» Verputz zu entwickeln, der auch optisch zum historischen Gebäude passt.
Dafür arbeitete die Maria baut AG mit Handwerkern und Spezialisten der kantonalen Denkmalpflege sowie dem Winterthurer BWS Labor zusammen. Letzteres ist spezialisiert auf die Analyse von historischer Bausubstanz und die Entwicklung geeigneter Techniken zur Erneuerung von Altbauten. Bei der Mariabergstrasse 19 wird beispielsweise Sumpfkalk verwendet – ein Werkstoff, bei dessen Herstellung sehr alte Techniken zum Einsatz kommen.
Etwas unscheinbar schmiegt sich an die Westfassade der Mariabergstrasse 21 eine Gartenlaube: Ein seitlich abgeschrägtes Dach, das auf einer vierkantigen Säule ruht, das Ganze ist an der Hauswand mit einer Scheibe als Windfang abgeschlossen. Der Anbau könnte ein einfacher Unterstand sein, doch die wuchernden Kletterpflanzen und ein Brunnen mit einem verzierten Auslaufrohr weisen darauf hin, dass dies ein Ort der Vertiefung und Entspannung ist.
Die Gartenlaube wurde 1952 vom Rorschacher Architekturbüro Gaudy unter Beteiligung der Rorschacher Landschaftsarchitekten Klauser entworfen. Auf deren kunstvoll von Hand gezeichneten Visualisierungen sind sogar Details wie Sonnenblumen, Liegestühle und Korbsessel zu sehen. Der damalige Firmenpatron Carl Otto Stürm liess die Gartenlaube für seine Frau Barbara erbauen – dies als Aufwertung des Gartens, der durch Anbauten an die Geschäftsräume immer wieder verkleinert wurde.
Die Laube soll als Zeuge der Geschichte der Mariabergstrasse 21 in die Fassade des geplanten Neubaus integriert werden. Der Neubau wird sich mit seinen durch die treppenförmigen Terrassen offen gestalteten Fassaden auf die Gärten der direkten Umgebung beziehen. Die Gartenlaube ist ein historisches Detail, das sich in dieses Konzept des grossen «Gartenhauses» einfügt.
Bereits vor Beginn der Bauarbeiten wird die Laube aus ihrem vergessenen Dasein geholt: Sie soll für Rorschach ein Ort der Begegnung und Kultur werden. Vorgesehen sind kulturelle Anlässe im kleinen Rahmen, die sich teils ebenfalls auf das Thema des Gartens beziehen werden.
Für die späteren Bewohner des Neubaus an der Mariabergstrasse 21 kann die Gartenlaube zum Treffpunkt des gemeinschaftlichen Lebens und zum Ort des Austausches mit der Umgebung und dem Garten werden.